Haben Sie Vertrauen in Ihre Beschäftigten!
Dr. Susanne Roscher
Bereichsleitung Arbeitspsychologie VBG
Das 5-Stufen-Modell für Präventions-Kultur
Jede Firma ist anders.
Jede Firma hat ihre eigenen Regeln.
Darum ist auch die Präventions-Kultur in jeder Firma anders.
Ein paar Aufgaben sind aber für jede Firma wichtig.
Was sind das für Aufgaben?
Das kann man in einem 5-Stufen-Modell zeigen.
Mit jeder Stufe wird die Präventions-Kultur besser.
Stufe 1: Alles egal mehr lesen
In der Firma ist es so:
Gesundheit und Sicherheit sind meist egal.
Die Firma tut nur etwas dafür,
wenn es sein muss.
Zum Beispiel:
- Weil die Firma sonst eine Strafe zahlen muss.
-
Weil die Mitarbeiter sonst die Arbeit nicht schaffen können.
Die Firma verdient dann nicht mehr genug Geld.
Gibt es ein Problem?
Dann redet keiner darüber.
Hat ein Mitarbeiter einen Fehler gemacht?
Dann ist nur der Mitarbeiter schuld.
Die Firma hat Regeln aufgeschrieben.
Aber keiner hält sich an die Regeln.
Stufe 2: Erst was tun, wenn was passiert mehr lesen
In der Firma ist es so:
Gesundheit und Sicherheit sind nicht so wichtig.
Aber dann gibt es Probleme.
Zum Beispiel:
- Es gibt viele Unfälle.
- Viele Mitarbeiter sind öfter krank.
Und dann merkt die Firma:
Gesundheit und Sicherheit sind doch wichtig.
Vielleicht müssen wir mehr dafür tun.
Aber das darf nicht viel Geld kosten.
Und schnell muss es auch gehen.
Und die Firma denkt:
Die Mitarbeiter sind bestimmt selbst schuld.
Die Firma prüft nicht:
Was ist der Grund für die Probleme?
Stufe 3: An Regeln halten mehr lesen
In der Firma ist es so:
Gesundheit und Sicherheit sind wichtig.
Die Firma weiß viel über Probleme,
die passieren können.
Die Firma glaubt:
Für jedes Problem gibt es eine Lösung.
Wir müssen uns nur an Regeln halten.
Darum hat die Firma strenge Regeln.
Und die Firma prüft oft:
- Hält sich jeder an die Regeln?
- Haben wir genug Regeln?
Aber:
Die Firma achtet nur auf die Regeln.
Die Firma achtet nicht auf die Mitarbeiter.
Und es werden immer mehr Regeln.
Die Firma merkt nicht,
wenn es zu viele Regeln werden.
Das waren die ersten 3 Stufen.
In diesen Stufen kümmert sich die Firma nur um Probleme,
die schon da sind.
Die nächsten 2 Stufen sind anders.
In diesen Stufen überlegt die Firma schon vorher:
- Was für Probleme kann es geben?
- Was können wir gegen diese Probleme tun?
Stufe 4: Mit Problemen planen mehr lesen
In der Firma ist es so:
Gesundheit und Sicherheit sind wichtig.
Die Firma weiß:
Wir brauchen gute Regeln.
Aber die Firma weiß auch:
Regeln sind nicht genug.
Wir müssen auch überlegen:
- Was kann vielleicht passieren?
- Wo gibt es vielleicht bald ein Problem?
Wichtig:
Chefs und Mitarbeiter überlegen gemeinsam.
Die Mitarbeiter dürfen immer sagen,
- wenn sich etwas an den Regeln ändern muss.
- wenn es vielleicht bald ein Problem gibt.
Die Chefs übernehmen dann die Verantwortung
und kümmern sich.
Dann kommt es meist gar nicht zu Problemen.
Stufe 5: Besser arbeiten und mehr verdienen mehr lesen
In der Firma ist es so:
Gesundheit und Sicherheit sind sehr wichtig.
Die Firma tut sehr viel dafür,
- dass die Mitarbeiter gesund bleiben.
- dass die Arbeit sicher bleibt.
Die Firma gibt viel Geld dafür aus.
Denn alle in der Firma wissen:
Gesunde Mitarbeiter können besser arbeiten.
Wir geben viel Geld für Gesundheit und Sicherheit aus.
Aber das lohnt sich auch.
Wir können dann alle besser arbeiten.
Und dann verdienen wir auch mehr Geld.
Und die Mitarbeiter können selbst etwas verändern.
Das 5 Stufen-Modell ist von:
© Gebauer 2017, in Anlehnung an Hudson 2001
Schnell prüfen:
Was braucht Ihre Firma für eine gute Prävention?
Sie kennen nun die 5 Stufen.
Aber wissen Sie auch,
auf welcher Stufe Ihre Firma steht?
Das können Sie mit einem Test herausfinden.
Mit dem Test prüfen Sie:
Was machen Sie schon gut im Bereich Gesundheit und Sicherheit?
Und wo können Sie noch besser werden?
Sie finden den Test hier.
Der Test ist nicht in Leichter Sprache.
Die VBG hat noch mehr Tipps und Infos.